Samstag, 31. Januar 2009

vergissmeinnicht


mich erinnern ist wie... stolpern. in deinem lieblingsclub. die treppe rauf. du hast dich extra hübsch gemacht und fällst deshalb besonders auf. du bist nicht annähernd so betrunken wie du tust, womit du auf nummer sicher baust, dass niemand die frage stellt, die du dich nicht zu beantworten traust... geht’s dir gut?
während mein herz mir durchgeht, gepeitscht vom beat, der dein seitenblick mir ist. und ich kann nicht sagen: DAS ist MEIN lied. aber es ist das letzte und es ist ganz schön und ich will noch nicht nach hause gehen...


mich erinnern ist wie... schmulen, während du zählst bis zehn. beim verstecken der lüge: schau, das war doch schön... wie wir da lagen und nichts fragten, uns nur labten, der sex war gut, du hieltest mich, ich dich und meine finger zogen heimlich buchstabensaaten in dein haar, damit wenn es wächst mit uns im frühen jahr leuchtend silbenfelder blühn.
aber du rasiertest dir den schädel und um die worte war’s geschehn...


mich erinnern ist wie... singen, wenn ich weinen will, weil meine stimme heiser ist vom stille übertönen hier. zwischen uns. zwischen all den worten, die gar nichts sagen, durchgekaut und aufgebläht wie kaugummiblasen kurz bevor sie platzen.
versprechen stehn dem versprecher nicht nur im duden sehr nah. wir versprachen uns. nur einmal. zu oft in diesem jahr...


mich erinnern ist wie... goldfische betrachten im aquarium. die schwimmen auch immer nur dumm im kreis herum. aber sind damit wohl glücklich, denn man sagt: goldfische erinnern sich nicht. und so ist jede neue runde, die sie ziehn, ein kleines stückchen lebensinn.

aber ich bin kein fisch. bin die katze draußen vor dem glas. hungrig. denn ich erinnere mich!

und bin froh, dass du damals schwiegst. denn die wahrheit macht nichts besser, meist nur mehr kaputt als jemals gut. denn am anfang einer wahrheit steht auch immer lug & trug. und die frage, wann das vergessen die erinnerung besiegt oder wann die erinnerung dem vergessen erliegt und wann er endlich aufhört, eben dieser kampf, der nie einen sieger, immer nur verlierer kürt.

und ich weiß nicht, wie viele herzen verloren und worte gebrochen werden müssen, damit der wahn endlich einen sinn ergibt.
aber des rätsels lösung scheint unwichtig. stehst du vor der sphinx und weißt nicht, was das eigentliche
rätsel ist.
das große geheimnis...
was macht es denn immer so verflucht kompliziert?


nein, ich will mich nicht erinnern. und vergesse auch wirklich sehr viel.
doch immer nur das falsche, das richtige nie.


und mich erinnern ist wie... tanzen wollen! aber der dj spielt einen echt lahmen song.

von dem ich hoffe, er ist dir auch einmal ohrwurm...